Lexy unter Wölfen

Im November unternahmen wir erstmals mit Lexy einen größeren Ausflug und trafen uns mit anderen Eurasiern in Stockerau bei der Raststation „Kaiserrast“. Etwas durchwachsen war dieser Ausflug schon. Nach unserer Ankunft büxte unsere überaus gehorsame Lexy gleich einmal aus und stürmte Richtung spielender Kinder auf den „Golf-Fußball-Platz“. Dort, mitten unter den Zweibeinern, präsentierte sich Lexy umgehend mit einem feinen Einstandsgeschenk – ein toller „Haufen“ war das. Mir ist nicht bekannt, ob das bei den Unkenschreis grundsätzlich so üblich ist, oder ob Gerhard ihr das beigebracht hat. Von mir hat sie das jedenfalls nicht. Sie hat einfach mitten auf diesem Platz hingekackt. „Golf-Fußball“ bekommt da eine völlig neue Bedeutung mit einem solchen Hindernis. Doch auch auf so etwas war ich schon vorbereitet:

 

Uns kennt dort eh keiner. Also von daher mischte ich mich mit Lexy schnell unter die Menge der anderen Eurasier. Dort waren wir eh nicht mehr zu finden.

 

 

Erfreulicherweise stießen wir bei der Vorstellungsrunde doch tatsächlich auf Enja´s Nachwuchs Aisha aka Amy und Amina aka Teddy vom Silbernen Berg und deren Zweibeiner! Für einen Züchter ist es immer wieder erfreulich seine erwachsenen „Welpies“ wiederzusehen, dies möge hier mal so nebenbei angemerkt werden.  Nachdem Hr. KOTRSCHAL den neu gegründeten Eurasierparkplatz vor der Kaiserrast eingeweiht hatte, ging es auf zu unserem allbewährten Eurasier-Abenteuer-Spaziergang. Ich mag mich in meinen Erzählungen wiederholen, aber es ist mittlerweile ein Eurasier-Spaziergangs-Ritual: Irgendwas passiert immer!

 

Nicht nur die Frauchens und Herrchens vertieften sich in ihre Gespräche und verloren so manchmal den Blick für das Wesentliche - Nein, auch Amy verlor etwas den Blick für das Wesentliche. Während sich Frauchen fragte: Ja wo ist denn mein Mädchen? Dürfte sich Amy irgendwann dieselbe Frage gestellt haben, nachdem sie ihre Spürnase wieder erhoben hatte, aber Frauchen und Herrchen nicht wieder auffinden konnte…

 

Da alle die Nerven ehest baldigst in den Wald geschmissen hatten und sich Panik breit machte, habe ich mich völlig alleine - ja ich weiß, ich bin mutig – auf den Rückweg gemacht, während alle anderen im Schutze des Rudels marschierten. Im Zuge meines Rückweges im Eiltempo musste ich feststellen, dass ich zwar extrem mutig war, aber meine körperliche Fitness etwas unter dem Durchschnitt gefallen war. Der Geist war willig, doch der Körper war schwach, sagt man. Schließlich war mir ein aufmerksames Eurasier-Herrchen zuvorgekommen und hatte Amy erfolgreich eingefangen. Dafür hatte ich die Leine parat!

 

Was lernen wir daraus? So ein Eurasier-Spaziergang ist wirklich IMMER spannend. Wer noch nie an einem solchen Event teilgenommen hat, sollte dringend an sich arbeiten – vielleicht geht dann ja auch mal ihr Hund verloren! Das wäre doch auch voll aufregend, oder?

 

 

Den Tag ließen wir bei einem gemütlichen Beisammensein im Restaurant ausklingen. Nachdem die Hunde alles aufgemischt und in Unordnung gebracht hatten, suchten wir rechtzeitig unser Zimmer auf. Für den Folgetag stand das „Wolf Science Center“ am Programm. Doch als ich das wunderbare Zimmer verdunkeln wollte, konnte ich nach einem „Aha-Erlebnis“ die fehlende Jalousie unter dem Bett auffinden. Entweder haben die Gastarbeiter vergessen sie zu installieren, oder jemand hat sie unsachgemäß bedient und als Überraschung unter dem Bett verstaut. Ich kann Euch nur sagen: Dunkelheit bei Schlaf wird überbewertet. Als Hinterwäldler ohne Straßenlaternen vor dem Schlafzimmerfenster kann ich nun behaupten, dass man auch bei künstlicher Beleuchtung mit Sonnenscheinambiente irgendwann einschläft. Enja und Lexy war es sowieso egal. Hauptsache sie hatten ihr Abendessen bekommen.

 

 

Am folgenden Tag durfte ich mit meinem Rudel im überfitten voll ausgeschlafenen Schlafwandlerzustand am Spaziergang durch das „Wolf Science Center“ in Ernstbrunn teilnehmen. Während wir am Parkplatz darauf warteten von Evelyn mit einem ECA-Aufkleber markiert zu werden, nutzte unsere Tochter die Wartepause für eine Unkenschrei-Fütterung. Lee und Lexy werden diesen unglaublich schmackhaften Augenblick wohl nie vergessen.

 

 

 

Gerhard nutzte die Gelegenheit, um sich von Lexy die Steigung hinaufziehen zu lassen. So ein Eurasier kann schon praktisch sein.

 

Ich hatte dadurch die Gelegenheit mit dem Fotoapparat auf Wolfsjagd zu gehen, denn nach zig Besuchen in Zoos hatte von unserer Familie noch nie jemand einen Wolf live erblicken dürfen. Herr KOTRSCHAL hatte sein Versprechen eingelöst und wir durften tatsächlich einige Wölfe in voller Pracht bewundern. Einmal machte unser ECA-Präsident auch kurz einen auf „Crocodile Dundee“ und ging mit einem Wolfi auf Tuchfühlung – auch da waren wir live dabei! Ich wusste gar nicht, dass Herr KOTRSCHAL fast so mutig ist wie ich. Tja, beim ECA lernt man auch nie aus.

 

Doch es kam wie es kommen musste… jedes ECA Treffen hat ein Ende.

 

Wir ließen das Abenteuer bei einem gemütlichen Beisammensein vor der Heimreise mit Amys Rudelgefährten ausklingen und freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen beim Jubiläumstreffen im Mai!

 


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